100.000 Luxus-Zelte – kein einziges für Flüchtlinge
Es sind 100.000 Zelte auf einer Fläche von 20 Quadratkilometern. Es sind keine normalen Zelte, sondern Hightech-Unterkünfte. Sie wurden aus Fiberglas hergestellt und mit Teflon beschichtet, um gegen Sonne und Feuer zu schützen. Jedes der 64 Quadratmeter großen Zelte verfügt über Strom und Klimaanlage. 100 Kilometer lang sind die Rohre für die Wasserversorgung der Luxuszelte. Saudi-Arabien lässt sich eben nicht lumpen, wenn es um die jährliche Hadsch-Pilgerschaft geht.
Bis zu drei Millionen Menschen können im Zeltlager von Mina, das acht Kilometer östlich der heiligen Stadt Mekka liegt, untergebracht werden. Aber für syrische Flüchtlinge ist kein Platz im saudi-arabischen Königshaus. Wie alle anderen Golfstaaten verweigert auch Saudi-Arabien Syrern auf der Flucht eine sichere Unterkunft. Sie wälzen das ganze Problem auf Europa ab. „Die sechs Golfstaaten boten keinen einzigen Platz für die Umsiedlung von syrischen Flüchtlingen an“, bestätigte Amnesty International.
Angesichts des unermesslichen Wohlstandes aus den Erdöl- und Gasvorkommen dieser Region ist das ein Skandal. Zumal die arabischen Emirate und Königreiche für die Krise in Syrien große Verantwortung tragen. Von Beginn des Bürgerkriegs an haben sie in Syrien radikal-islamische Rebellenorganisationen unterstützt. Ohne den Einfluss und das Geld vom Golf würde es diesen Auswuchs von extremistischen Gruppen heute nicht geben.