85 Jahre Bücherverbrennung Vortrag und Lesung zum 85. Jahrestag der Bücherverbrennung in Gießen
Otto-Behaghel-Straße 8
35394 Gießen
Deutschland

Am 3. Mai 1933 riefen Rektor, Kanzler und Studentenschaftsführer der Gießener Universität zur »öffentlichen Verbrennung zersetzenden Schrifttums« auf. Am 8. Mai 1933 fand in Gießen eine der ersten Bücherverbrennungen der NS-Diktatur statt. Zum 85. Jahrestag lesen namhafte Persönlichkeiten der Stadt Passagen aus Ernst Glaesers Jahrgang 1902. Der Roman war ein Sensationserfolg in der späten Weimarer Republik, erschien in mehr als 20 Sprachen. Ernest Hemingway nannte das Werk, das ein radikales Porträt der ›verlorenen Generation‹ im Ersten Weltkrieg und im Kaiserreich zeichnet, ein »verdammt gutes Buch«.
Nach einer Einführung zu Glaeser wird Eva- Maria Felschow über Hintergründe und Verlauf der Gießener Bücherverbrennung berichten. Bei der ca. dreistündigen Veranstaltung laden wir zum Kommen, Verweilen und Erinnern ein.
Ernst Glaeser (*1902 in Butzbach, † 1963 in Mainz) entschied sich bereits im Dezember 1933 zur Emigration. Später distanzierte er sich angesichts der hoffnungslosen Lage im Widerstand gegen die NS-Diktatur und der Kritik an seinen Exilwerken jedoch zunehmend von der antifaschistischen deutschen Emigration. Er kehrte 1939 zurück, publizierte – eingeschränkt und unter Zensurvorbehalt – wieder, konnte aber nicht mehr an die Erfolge vor 1933 anknüpfen.
Eine Kooperation des Literarischen Zentrums Gießen e.V. mit der Universitätsbibliothek Gießen.










