NICHTS GESEHEN – NICHTS GEWUSST?

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35390 Gießen
Deutschland

Ermittlungen und Vertuschungen zum NSU-Mord an Halit Yozgat 2006 in Kassel
Die Kasseler Initiative »Nachgefragt« hat sich gegründet, weil das Schweigekartell um die Verwicklungen des Verfassungsschutzes in den Mord an Halit Yozgat gebrochen werden musste. Inzwischen hat wegen der intensiven Öffentlichkeitsarbeit der Initiative auch die lokale Zeitung Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) ausführlich darüber berichtet, dass ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes namens Andreas Temme zur Tatzeit am Tatort war.
Die Initiative hat auch den Protest dagegen organisiert, dass dieser Mann danach vertrauliche Personalakten im Regierungspräsidium bearbeiten durfte. Die Aktivitäten der Initiative und die Protestbriefe, die unter anderem nach der Darstellung des Mordes auf der Documenta 14 durch die Künstlergruppe Forensic Architecture beim Regierungspräsidenten eingingen, haben dazu geführt,
dass Temme in das Dezernat für Abfallwirtschaft versetzt wurde. Inzwischen kämpft die Initiative mit anderen hessischen Gruppen und Institutionen darum, die im neuen Verfassungsschutzgesetz geplanten Verschlechterungen für Bürgerrechte und Demokratie-Initiativen zu verhindern.
Ergänzend zu Vortrag und Diskussion wird die auf der Documenta 14 präsentierte Videorekonstruktion der Londoner Künstlergruppe Forensic Architecture zu möglichen Varianten des Tatgeschehens beim Kasseler NSU-Mord an Halit Yozgat gezeigt.
Die Referenten:
Elisabeth Gessner, Dozentin am Institut für Germanistik an der Universität Kassel, Dozentin in der Erwachsenenbildung.
Horst Paul Kuhley, Sprachtrainer und Schriftsteller, Dozent am Institut für Germanistik der Universität Kassel.