Ende Gelände schafft ein Klima der Gerechtigkeit
Tausende protestierten bei Aktionstagen gegen Braunkohle
In den letzten zwei Tagen blockierten tausende Ende Gelände-Aktivist*innen die Gleise, auf der das Kraftwerk Neurath mit Braunkohle versorgt wird. Die Aktivist*innen forderten Klimagerechtigkeit und den sofortigen Braunkohleausstieg. Am Freitag wurden die Kohlebahn über neun Stunden besetzt. Am Samstag wurden die Blockaden sechs Stunden gehalten. RWE musste vier der Kraftwerksblöcke für 20 Stunden drosseln. Außerdem gelangte eine Gruppe von Aktivist*innen in den Tagebau Garzweiler.
Die Aktivist*innen setzten die Aktion entschlossen und friedlich um.
Hunderte von Menschen waren vorübergehend in Polizei-Gewahrsam, bis auf wenige Personen sind alle freigekommen. Arbeit von Journalist*innen wurde in Einzelfällen behindert.
„Weite Teile der Bevölkerung wollen den Kohleausstieg. Mit unseren Protesten haben wir dieser Forderung deutlich Nachdruck verliehen.
Kohlekraft hat keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr“, sagt Janna Aljets, Sprecherin des Ende Gelände Bündnisses.
„Die Proteste der letzten Tage haben Klimagerechtigkeit auf die politische Agenda gesetzt“, sagt Insa Vries, Pressesprecherin von Ende Gelände. „Wer den sofortigen Kohleausstieg blockiert, verliert jede Legitimität und Glaubwürdigkeit.“
Während der Aktionstage vereinte das Bündnis Ende Gelände nicht nur verschiedene soziale Bewegungen und politische Spektren – u.a. für Umweltschutz, Feminismus und Kapitalismuskritik – sondern bewies, dass es Teil einer europäischen Klimagerechtigkeitsbewegung ist. Hunderte internationale Aktivist*innen reisten an, um den Kohleausstieg in Deutschland zu fordern.
Insgesamt waren im Rahmen der Aktionstage 6000 klimabewegte Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier unterwegs, um gegen Braunkohle zu protestieren: Ende Gelände mit massenhaftem zivilen Ungehorsam; etwa 3500 Personen zogen mit einer Menschenkette eine „Rote Linie” gegen Kohleabbau am Hambacher Forst; Aktivist*innen der Kampagne “Kohle erSetzen!” blockierten die Werkstore des Kraftwerks Neurath; Kleingruppen, die sich der Kampagne „Zucker im Tank“ anschlossen, hielten Züge der Hambach-Kohlebahn auf und besetzten den Tagebau Inden.
Und bis zum 29.8. sind hunderte von Menschen auf den drei Klimacamps aktiv.
Für den 4./5. November, zu Beginn der UN-Klimaverhandlungen in Bonn, ruft das Bündnis Ende Gelände zu Massenaktionen zivilen Ungehorsams auf.