ERDOGAN LÄSST GRÜSSEN
Schnelles “aus” der Meinungsfreiheit bei der “Gießener Allgemeine Zeitung”. Ein 1933er-Nazi hat Freunde in der GAZ-Redaktion, bei Rempel, Sippel & Co.
Ein von der „Giessener Allgemeinen Zeitung“ (GAZ) nicht veröffentlichter Leserbrief –
keine Meinungsfreiheit
in der GIESSENER ALLGEMEINEN ZEITUNG!
In der „GAZ“ vom 8.9.2018 konnte die Giessenerin Gaby Rehnelt auf einer ganzen Seite ihre Erfahrungen als Seitengängerein der sog. „68er“-Zeit ausbreiten. Worüber sie nichts sagte, war die Tatsache, daß ihr Vater ein maßgeblicher Mitwegbereiter des Nationalsozialismus an der Uni Gießen, der damaligen „Ludwigs-Universität“, und auch in der Region war. War es nicht ein Impetus der 68er, diese Geschichtsepoche und ihre Akteure aufzuhellen?
Vor Jahren führte G. Rehnelt einen Feldzug gegen die Aufhellung der Geschichte ihres Vaters, eines Antisemiten, Rechtsradikalen und 1933-Nazi-Mitgängers („wir werden Hitler folgen, auch wenn es hart auf hart geht“). Sogar der abgeranzte Ex-MP Albert Osswald tanzte als Leumundszeuge auf. Pikant ist, daß Gaby Rehnelt Nutznießerin eines Hauses ist (Bahnhofstr.79), das ihr Vater 1938 „arisierte“, d.h. den Juden in ihrer Zwangslage weit unter dem Marktwert abkaufte. G. Rehnelt ist Beisitzerin im Vorstand des Gießener Fraukulturzentrums. Wie würde es da und dort dröhnen, wenn ein Linker aus der Verfolgung der Juden erhebliche materielle Vorteile ziehen würde oder gezogen hätte!
In einem Leserbrief wollte ich auf die Vorgänge und Hintergründe verweisen. Die „GAZ“, die auch ein Teil jenes abgeranzten Gießener Geschichtskartells ist, das die NS-Geschichte umgeht, ausklammert etc., verweigert die Veröffentlichung des Leserbriefes! Das ist die Vorstellung von Meinungsfreiheit in der Redaktion der GAZ!
Erdogan läßt grüßen!
Die häßliche Hinterseite der 68erin Gaby Rehnelt
Wenn sich Gaby Rehnelt als begeisterte Mitgängerin der 68er-Zeit exponiert, muß sie sich fragen lassen, ob sie selbst für eben das Programm der Aufklärung einsteht, das in den Debatten verfochten wurde. Als ich 1982 aus Anlaß des 375jährigen Jubiläums der JLU mit Studenten eine Ausstellung zur politischen Geschichte der Gießener Universität zeigte, schrieb G. Rehnelt in das Kommentarbuch: “Der Schoß ist fruchtbar noch …” (bzw. schon wieder) Es gibt
noch braune Ehrensenatoren der JLU, nagelneue! G.R.” 1988 zeigte ich mit “postgraduate students” im Alten Schloß die Ausstellung “Antisemitismus und Nationalsozialismus in der Gießener Region“. In dieser Ausstellung stellten wir u.a. die Stationen des Wirkens eines deutschnationalen Rechtsradikalen dar, der 1933 den Schulterschluß mit dem Nationalsozialismus vollzog, indem er öffentlich erklärte, wir werden “dem Führer folgen, auch dann, wenn es einmal hart auf hart geht”. Es handelte sich um Jakob Friedrich Zimmer, den Vater von G. Rehnelt. Als Asta-Vorsitzender zog er 1920 gegen die jüdische Studentenverbindung Staufia zu Felde, brachte eine “Entschließung Zimmer” gegen die “ostjüdische Zuwanderung” auf den Weg, verfocht in der rechten Zeitschrift “Deutschlands Erneuerung” die Auffassung, die Judenfrage sei keine Religions- sondern eine Rassenfrage. Das war genuin nazistisch. Als Corps-Mitglied war er an der Überarbeitung einer “Notverfassung” beteiligt, die nach dem Hitler-Putsch in Kraft treten sollte. Sein Weg führt ihn durch viele rechte Organisationen der 20er Jahre. 1931 wurde er Vorsitzender der DNVP/Provinz Oberhessen und befeuerte die Debatten durch Slogans, wie dem von der “Entscheidungsschlacht zwischen rechts und links”, der “Wiederkehr der Harzburger Front”. Er verfocht das Zusammengehen der DNVP mit der NSDAP, u.v.m.
Im April 1933 stand er an der Spitze der “Vereinigten Nationalen Rechten” im Gießener Stadtrat. Zimmer “arisierte” ein repräsentatives Haus in der Bahnhofstraße 79, von dem seine Erben profitierten.
Das allermeiste wurde von G. Rehnelt massiv, mit großem rhetorischen Aufwand bestritten, auch mit einer Schmähschrift gegen meine ‚Arbeitsweise’. Sie reduzierte das rechtsradikale und NS-affine Treiben ihres Vaters auf eine kurze Phase seines Lebens. Am 28.4.1989 sagte sie im HR4: “Ich denke, er hat als wirklich munterer rechter Student in Gießen begonnen, aber im Laufe der Biographie, ist er – wie man so sagt – vernünftig geworden, eigentlich eine ganz normale Entwicklung für einen Menschen.” R. Giordano hat recht: die zweite Generation setzt in fataler Weise das Wirken der ersten fort, der Lernprozeß bleibt aus. G. Rehnelt führte in der Folgezeit einen ‚Krieg’ gegen die Ausstellergruppe und bot eine Reihe von Leumundszeugen auf, so u.a. den Corpsbruder und Nestor der Rechtsphilosophie Prof. Karl Engisch, den EX-Ministerpräsidenten Albert Osswald , ein Mitglied der VVN . Sie dementierten, was nicht behauptet worden war und schwiegen zu dem, was dokumentiert wurde. So sieht die häßliche Hinterseite einer Frau aus, die sich als 68erin stilisiert.
Prof. Dr. Bruno W. Reimann, Gießen