Gießener Linke fordert Wohnraumleerstandkataster
Der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori hat entschlossene Maßnahmen gegen den Missstand leerstehender Wohnungen angekündigt. „Die neuen Zahlen mit fast zwei Millionen leerstehenden Wohnungen in Deutschland vor allem in Großstädten zeigen, wie groß der Handlungsbedarf ist“, sagte Mansoori am Freitag in Berlin. In Hessen stehen über 122.000 Wohnungen leer. In Frankfurt gibt es fast 13.000 leerstehende Wohnungen, in Wiesbaden sind es 5.000, in Kassel 4.656, in Darmstadt über 3.000. „Es bleibt dabei, dass vor allem neue Wohnungen gebaut werden müssen. Die Zahlen zeigen aber auch, dass der Leerstand ein reales Problem ist“, betonte der Minister.
Die Zensusdaten für den Landkreis Gießen hinsichtlich des Leerstandes von Wohnraum, seine Dauer und die Gründe ergeben folgendes Bild (s. Tabelle unten).
Dies hat den Mieterverein Gießen dazu veranlasst, schon vor Wochen die Einrichtung eines Leerstandmelders zu empfehlen, „bei dem Bürger Wohnungen melden können, die längere Zeit leer stehen“, so der Pressesprecher des Vereins Kaisers in einer Pressemitteilung. Die Kommunen müssten dann der Meldung nachgehen und an den Eigentümer herantreten, ihn zur Wiedervemietung auffordern. stehen. »Das ist angesichts des Wohnungsmangels auch bitter notwendig«, erklärte Kaisers.
„Wenn etwa in Buseck, Heuchelheim oder Lich circa fünf Prozent der Wohnungen leer stehen, ein beachtlicher Teil davon schon länger als ein Jahr, dann muss man da von ›systematischem‹ Leerstand sprechen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Er erinnerte an Artikel 14 des Grundgesetzes: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“, heißt es darin. Wer eine Wohnung nicht vermiete, „verstößt gegen das Wohl des Allgemeinheit“, sagte Kaisers.
Die Kreistagsfraktion der Gießener Linken fordert deswegen ein Leerstandkataster für den Landkreis Gießen.