Gießener Linke fordert Wohnraumvermittlungsstelle im Landkreis
Bei der Registrierung von Menschen, die eine Sozialwohnung benötigen und bei der Vergabe solcher Wohnungen gibt es in den Kreiskommunen weder einen einheitlichen Erfassungskatalog noch transparente Vergaberichtlinien. Das sei aber erforderlich, um flächendeckend eine sozial- und bedarfsorientierte Wohnraumversorgung zu ermöglichen.
„Oft“, so Reinhard Hamel, Fraktionsvorsitzender der Gießener Linken, „werden Betroffene an Wohnungsbaugesellschaften oder Baugenossenschaften sowie an die Wohnbau in Gießen direkt weiter verwiesen. Deren Vergaberichtlinien und Wartelisten werden nicht nach einheitlichen Erfassungskriterien geführt. Bei der Wohnbau kann dagegen heute nur noch Ansprüche erheben, wer auch in Gießen wohnt.“
Wer eine Sozialwohnung mieten will, muss über einen Wohnberechtigungsschein verfügen. Das Wohnungsbindungsgesetz schreibt dafür klare Bedingungen vor, die sich aus dem Einkommen, Familienstand usw. ergeben. Auch die Vergabe dieser Berechtigungsscheine ist oft nicht nachvollziehbar.
Deswegen hat die Gießener Linke jetzt im Kreistag einen Antrag gestellt, dass der Kreisausschuss bis zum Jahresende in Abstimmung mit den Kommunen und Städten des Landkreises ein Konzept für eine Einrichtung einer kreisweiten Wohnraumvermittlungsstelle zu erarbeitet. “Eine gemeinsame Wohnraumvermittlungsstelle, die auch die Stadt Gießen umfasst bzw. eine enge Abstimmung mit der dortigen Wohnraumvermittlung gewährleistet, ist dringend erforderlich”, so Stefan Walther, Mitglied der Kreistagsfraktion. “Ob diese beim Landkreis geschaffen oder als Projekt interkommunaler Zusammenarbeit begonnen wird oder bei der Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau und Strukturförderung (SWS) des Kreises angesiedelt ist, bleibt der weiteren Prüfung vorbehalten.“