Wenn der Arbeitgeberverband nicht auf uns zukommt, gehen wir halt hin
In der Tarifauseinandersetzung um mehr Geld und bessere Bedingungen für die Busfahrer in den privaten Busbetrieben nehmen die Arbeitgeber eine harte Haltung ein. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Volker Tuchan, wiederholt seit vergangener Woche, kein verbessertes Angebot vorlegen zu wollen. ver.di hat heute den zweiten erfolgreichen Streiktag durchgeführt. In Gießen und Marburg fuhr kein einziger Bus.
Zum Hintergrund: Derzeit verdient ein Busfahrer hier 12 Euro die Stunde. Das macht 1.920 Euro brutto im Monat. Wir fordern einen stufenweisen Anstieg bis auf 13,50 Euro, was einen Monatsverdienst von 2.160 Euro ergeben würde. Wir sind der Meinung, das sind die Leistungen unserer Kollegen wert.
ver.di fordert eine stufenweise Erhöhung des Lohns bis auf 13,50 Euro die Stunde bei einer Laufzeit bis Juni 2018. Die Arbeitgeber wollen eine Laufzeit bis Ende 2018 und bieten insgesamt nur einen Anstieg des Lohns auf bis 12,65 Euro.
Die Pausenregelungen sollen verbessert werden. Dies bedeutet, dass es keine Abzüge beim Wenden oder bei Standzeiten geben darf. Es soll nur noch ein maximaler Pausenabzug von 30 Minuten am Tag erfolgen. Bei Dienstlängen unter 5,5 Stunden soll generell gar kein Pausenabzug stattfinden.
Außerdem fordert ver.di die Einführung einer betrieblichen Altersversorgung und einen zusätzlichen Urlaubstag für alle Beschäftigten ab dem 01.01.2017.
Der Ball liegt jetzt bei den Arbeitgebern und wenn der Arbeitgeberverband nicht mit einem verbesserten Angebot auf uns zukommt, gehen wir zum Arbeitgeberverband. Deshalb findet eine Kundgebung ab ca. 11:00 Uhr vor dem Büro des Landesverbands der hessischen Omnibusunternehmen in der Marburger Straße 44 in Gießen statt. Teilnehmen werden Busfahrerkolleginnen und Kollegen aus Gießen, Marburg und eine Delegation aus Gelnhausen, sowie der ver.di Verhandlungsführer Jochen Koppel. Treffpunkt ist 10 Uhr bei den Stadtwerken in Gießen in der Lahnstraße. (Busse fahren morgen keine).
Presserechtlich verantwortlich: Susanne Pitzer-Schild (Geschäftsführerin)
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Bezirk Mittelhessen
Walltorstr. 17, 35390 Giessen
Festnetz: 0641 93234 – 46, www.mittelhessen.verdi.de/
Am ersten Tag nach den Schulferien wollen Busfahrer in mehreren hessischen Städten in einen unbefristeten Streik treten. Die Gewerkschaft Verdi will so ab Montag ihre Forderung nach einer stufenweisen Anhebung des Stundenlohns von 12,00 auf 13,50 Euro unterstreichen und auch Verbesserungen im Manteltarifvertrag erreichen, etwa beim Urlaubsanspruch und der betrieblichen Altersversorgung.
Verdi hat die Beschäftigten von 20 Busbetrieben zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Betroffen sind Fahrgäste etwa in Frankfurt, Maintal, Hanau und Offenbach, aber auch in Darmstadt, Marburg, Fulda und Gießen. Die Tarifkommission der Gewerkschaft hatte Ende vergangenen Jahres ein Arbeitgeberangebot des privaten Busverkehrsverbands als unzureichend zurückgewiesen und die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Verdi-Streikleiter Jochen Koppel erklärte am Mittwoch: «Wir fordern die Arbeitgeber jetzt auf, deutlich nachzubessern. Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten Vollzeit arbeiten und trotzdem auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind.»