Dr. Witteck zur VB: Nahtloser Wechsel im Interesse der Bürger?
Zum 1. November soll der ranghöchste Beamte der Region Mittelhessen, Regierungspräsident Dr. Witteck, zur bedeutendsten Bank Mittelhessens, der Volksbank, wechseln. Dass dies nahtlos geschehen soll, ist aus Sicht des Regierungspräsidenten sicher wünschenswert und Ausdruck einer erfolgreichen und lukrativeren Karriereplanung. „Allerdings“, so der Stadtverordnete des Linken Bündnisses/Bürgerliste Gießen, Michael Janitzki, „stellt sich die Frage, ob dies auch im Interesse der Zivilgesellschaft ist.“ So hat sich inzwischen nach dem beabsichtigten, unmittelbaren Wechsel diverser Minister, Funktionsträger bzw. Politiker in die Wirtschaft selbst in Berlin die Praxis entwickelt, eine Karenzzeit von einem halben bis einem Jahr einzuhalten. „Dies“, so Janitzki weiter, „halten wir auch in diesem Fall für erforderlich.“
Diese Forderung ist nicht zuletzt auch deswegen plausibel, weil der RP die Aufsicht über die regionalen Sparkassen ausübt, die in Mittelhessen zu den wichtigsten Mitbewerbern der Volksbank gehören. „Damit wird das Problem aufgeworfen“, so der Kreistagsabgeordnete von Die Linke/Linkes Bündnis, Reinhard Hamel, „ob es neben den zahlreichen Kontakten, Beziehungen und Netzwerken, die der RP mitbringt und die in der Entscheidung der Volksbank ausführlich gewürdigt werden, auch die sich aus der Aufsicht ergebenden besonderen Fähigkeiten sind, die die Personalie für die Volksbank so attraktiv machen. Zumal von einer Qualifikation im Bankbereich des Bewerbers nichts zu lesen war. “